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Zur Kulturtheorie und Archivpraxis totalitärer Überwachungssysteme

17.07.14 12:28

Von: Redaktion / C.G.

17.07.2014 - Welche Bedeutung haben Tonquellen für das Verständnis totalitärer Machtstrukturen? Dieser Frage ist ein Seminar des Forschungsprojekts “Resonanzräume“ der Philosophischen Fakultät im Sommersemester nachgegangen.

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Der Flyer zum Kolloquium

In Kooperation mit der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) analysierten und kontextualisierten die Studierenden des Instituts für Medien- und Kulturwissenschaften erstmalig akustische Originalquellen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Die Studierenden beschäftigten sich in ihren Forschungsarbeiten mit Fragen nach dem Verhältnis von Stimme, Herrschaft und Medium und untersuchten diesen Zusammenhang an bisher kaum oder gar nicht in der Forschung berücksichtigten Tonquellen des BstU. Mit Blick auf die akustisch hinterlassenen Aufnahmen von Gerichtsprozessen gegen Oppositionelle oder gegen „Landesverräter“ wurde versucht, Kontinuitäten und Brüche stimmlicher Machtrepräsentation festzustellen.

Wie sich akustisch das Böse zwischen „Kaderwelsch“ und freier Rede an den Reden Erich Mielkes ablesen lässt, oder wie Personenidentifikationen über ein analoges Spracherkennungsprogramm, der Stasi-eigenen Stimmbank, akustisch realisiert wurden, bildeten dabei weitere Schwerpunkte der Auseinandersetzung im Rahmen eines genuin akustikwissenschaftlichen und kulturtheoretischen Fragehorizonts.

Auf dem Abschlusskolloquium heute ab 16.00 Uhr im Haus der Universität werden die Forschungsergebnisse präsentiert.

Im Anschluss spricht die Literaturwissenschaftlerin Dr. des. Verena Meis über die literarische Verarbeitung eines von der Stasi bewachten Schriftstellers. In Uwe Kolbes neuem Roman „Die Lüge“ stehen Fragen nach dem Sound der DDR in einer engen Beziehung zu Fragen des Abhörens und Strafens.

Abschließend wird der Historiker Dr. Jens Niederhut (BStU) über den Erschließungsprozess des lange in der Forschung vernachlässigten Audio-Bestandes des Stasi-Archivs referieren.

Keine Anmeldung erforderlich, der Eintritt ist frei.

Termin: 17.07.201416.00 Uhr bis 20.30 UhrHaus der Universität, Schadowplatz 14, Düsseldorf

Weiteres Infos:

https://www.facebook.com/events/665768606847250/?source=1

http://www.resonanzraeume.com/

Authors: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Lesen Sie mehr http://www.uni-duesseldorf.de/home/nc/startseite/news-detailansicht/article/abhoeren-und-strafen-zur-kulturtheorie-und-archivpraxis-totalitaerer-ueberwachungssysteme.html

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