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Universität Düsseldorf: Bis zum 25. Januar: Ausstellung "Netzwerke des Wissens"

16.12.14 08:34

Im Foyer de ULB

Von: Carola Spies / Victoria Meinschäfer / D.J.

16.12.2014 - Die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf verfügt über einen reichen Fundus an Enzyklopädien aus den vergangenen sechs Jahrhunderten. Im Rahmen eines Projektseminars haben 14 Studierende der Geschichtswissenschaften diesen Bestand untersucht. Aktuell präsentieren sie ihre Ergebnisse in einer Ausstellung bis zum 25. Januar 2015 im Foyer der Bibliothek.

Konstruktion und Organisation von Wissen sind für alle Bereiche der modernen Forschung von Belang. Einzelne Wissenstatsachen stehen nie für sich allein, sondern können nur im Zusammenhang mit anderen Gebieten und Tatsachen sinnvoll und nutzbar werden. Wie Wissen organisiert wird, bedingt damit wesentlich, wie es genutzt werden kann – und was überhaupt als Wissen zählt. Gesammelt wurde das Wissen über Jahrhunderte lang in Enzyklopädien. Mehrbändig, in vielen Auflagen erschienen und voller Überarbeitungen und Textübernahmen aus anderen Werken, liefern sie ein Abbild all dessen, was als wissenswert galt.

Im Verlauf der vergangenen zwei Semester haben Studierende der Geschichtswissenschaften im Rahmen des Projektseminars „Enzyklopädien. Das Wissen der Vergangenheit“ unter Leitung von Prof. Dr. Achim Landwehr, Dr. Tobias Winnerling und Sebastian Tupikevics, M.A. Vernetzungen des Wissens anhand von Nachschlagewerken aus der Sammlung historischer Lexika der Universitäts- und Landesbibliothek aufgearbeitet. Die verwendeten Werke umfassen bekannte Titel wie Diderots und d’Alemberts „Encyclopedie, ou Dictionnaire Raisonnée“ (im Neudruck von 1780), die „Encyclopedia Britannica“ (2. Auflage 1780) und das „Grosse Vollständige Universal-Lexikon aller Wissenschafften und Künste“ aus Zedlers Verlag aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, aber auch heute weniger bekannte Werke wie Benjamin Hederichs „Gründliches Lexicon Mythologicum“ von 1741 oder die „Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie der gebildeten Stände“ vom Anfang des 19. Jahrhunderts.

Vier sehr unterschiedliche, von den Studierenden selbst gewählte Themenfelder standen im Fokus: „Mythologische Personeneinträge“, „Papst“, „Exotische Länder“ und „Religionsphilosophie“. Die Einträge zu diesen Stichworten wurden in den ausgewählten Enzyklopädien analysiert, die wechselseitigen Bezugnahmen untersucht. So wurde ein Netz erkennbar, das durch Verweise, Zitate, Übernahmen und Plagiate zwischen den einzelnen Werken charakterisiert ist. „Den Studierenden wurde im Laufe des Seminars deutlich, dass auch subjektive Wertungen der Verfasser in enzyklopädische Darstellung einflossen, ebenso wie bewusst gesetzte Aussagen, mit denen die Verfasser Autoritäten infrage stellen wollten“, schildert Prof. Landwehr die Arbeit der Studierenden. „Ihnen wurde bewusst, dass Enzyklopädien nicht zwingend Medien objektiver Wissensvermittlung sind.“

Spannend auch für die Studierenden zu sehen, dass Aussagen anderer Enzyklopädien zitiert und in vielen Fällen sogar einfach plagiiert wurden, so dass über Länder und Jahrhunderte hinweg manche Wissensgebiete nahezu unverändert blieben.

Im Rahmen der Ausstellung werden die Ergebnisse des Seminars anhand anschaulichen Quellenmaterials aus den Beständen der ULB präsentiert. Zu sehen sind insgesamt 15 Enzyklopädien vornehmlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

 

Die Ausstellung ist vom 18. November 2014 bis zum 25. Januar 2015 während der Öffnungszeiten der Bibliothek (montags bis freitags von 8 bis 24 Uhr, samstags und sonntags von 9 bis 24 Uhr) im Foyer der Zentralbibliothek zu besichtigen.

Authors: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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