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Düsseldorfer Forscher schicken Flechten zur ISS

24.07.14 10:25

Biologen hoffen auf Erkenntnisse für künftige Marsmissionen

Von: Julius Kohl

24.07.2014 – Ein Forschungsprojekt von Biologen der HHU startete in der Nacht zum 24. Juli zur Internationalen Raumstation. In einem Experiment wird geprüft, ob eine Flechte aus der Antarktis auch unter Weltraumbedingungen oder auf dem Mars überleben kann.

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Schnitt durch die Flechte Buellia-Frigida. (Bild: Arbeitsgruppe Ott)

Am 23. Juli um 23:44 Uhr MEZ startete eine Rakete vom Typ Progress vom Weltraumbahnhof Baikonur. Ziel ist die Internationale Weltraumstation, kurz ISS. An Bord auch ein Experiment aus Düsseldorf: Die Biologin Prof. Dr. Sieglinde Ott und ihre Arbeitsgruppe „Symbiotische Interaktionen“ vom Institut für Botanik untersuchen, ob Flechten des Typs Buellia frigida, die auf der Erde in der Antarktis siedeln, aber auch Biosignaturen im Weltraum oder sogar auf dem Mars überleben oder bestehen können.

Die Flechten aus Düsseldorf werden als Teil des BIOMEX-Forschungsprojektes (Biology and Mars-Experiment) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) außen an der ISS angebracht und dort unter kontrollierten Bedingungen ca. 1 Jahr verbleiben. Das bedeutet, die Flechten werden im Vakuum des Weltraums stark austrocknen, einer sehr harten UV-Strahlung und anderen Strahlen sowie extremen Temperaturen ausgesetzt. Ein anderer Teil des Experiments ist die Simulation der Umweltbedingungen auf dem Mars. Hierzu gehört neben extra von DLR-Wissenschaftlern erstellten marsähnlichen Böden auch eine künstliche Mars-Atmosphäre.

Die in diesen Experimenten gewonnenen Erkenntnisse bilden später die Basis für den Aufbau einer internationalen standardisierten Biosignaturen-Datenbank, die als Referenz für eventuelle Zeichen von Leben für künftige Marsmissionen mit vergleichbarer Instrumentenausstattung dienen kann. Mit den Ergebnissen soll die prinzipielle Detektierbarkeit organischer Moleküle auf dem Mars abgeschätzt werden.

Betreut wird das Projekt im All durch zwei russische Kosmonauten. Nach der voraussichtlichen Rückkehr nach Düsseldorf im August 2016 werden hier die Ergebnisse ausgewertet. Bis dahin gibt es für die Düsseldorfer Biologen jedoch schon viel zu tun. Um später Vergleiche anstellen zu können, werden die Experimente parallel auf der Erde simuliert.

Die Forschung an der HHU wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziert und das BIOMEX Forschungsprojekt durch die Europäische Weltraumorganisation ESA.

Authors: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Lesen Sie mehr http://www.uni-duesseldorf.de/home/nc/startseite/news-detailansicht/article/aus-hhu-labor-in-den-weltraum-duesseldorfer-forscher-schicken-flechten-zur-iss.html

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